Commerzbank

Unsere Position zu den Übernahmegerüchten der Commerzbank

ver.di stellt klar: Schutz der Arbeitsplätze und wirtschaftliche Stabilität im Fokus
© Kay Herschelmann
Commerzbank verschwimmt
20.09.2024

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di positioniert sich klar gegen eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit. Diese Haltung wird aus verschiedenen wirtschaftlichen, beschäftigungspolitischen und industriepolitischen Gründen gestützt.

Auswirkungen auf die Beschäftigten
Für uns steht der Schutz der rund 28.000 Beschäftigten der Commerzbank in Deutschland im Fokus. Eine Übernahme durch die Unicredit würde in besonderem Maße und zu einem massivem Stellenabbau führen. Wir befürchten, dass Rationalisierungsprogramme und eine ausschließliche Gewinnoptimierung im Vordergrund der Überlegungen der Unicredit stehen. Das gefährdet in erster Linie Arbeitsplätze und somit gute Arbeitsbedingungen sowie würde es die Ausübung von Mitbestimmungsrechte der Beschäftigten stark beeinträchtigen.

Erhalt der industriepolitischen Bedeutung der Commerzbank
Die Commerzbank ist eine der größten deutschen Banken und spielt eine zentrale Rolle für den Mittelstand in Deutschland. Eine Übernahme durch Unicredit würde nicht nur einen Verlust an Arbeitsplätzen bedeuten, sondern auch die Kontrolle über wichtige wirtschaftliche Strukturen Deutschlands gefährden. Eine Bank von der Größe der Commerzbank ist von strategischer Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Wir betonen daher, dass eine Übernahme durch ein ausländisches Unternehmen die deutsche Wirtschaft in Krisenzeiten schwächen könnte, da die Steuerung und Entscheidungsgewalt nicht mehr im nationalen Interesse ausgerichtet wären.

Geopolitische Risiken einer ausländischen Übernahme
Wir weisen zudem auf geopolitische Risiken hin: Der Verlust einer der größten deutschen Banken an ein ausländisches Unternehmen könnte die Fähigkeit Deutschlands schwächen, in geopolitischen Krisensituationen oder bei Spannungen, beispielsweise im Bereich der Energieabhängigkeit, schnell und eigenständig zu reagieren. Ein Unternehmen, das von einem ausländischen Hauptsitz aus gesteuert wird, könnte weniger im nationalen Interesse handeln.

Unsere Forderungen an die Bundesregierung
Wir fordern von der Bundesregierung, die verbleibenden Anteile an der Commerzbank vorerst zu halten und eine aktive Position gegen eine Übernahme durch Unicredit einzunehmen. Dies ist notwendig, um einen verantwortungsvollen Umgang mit den Arbeitsplätzen der Commerzbank zu gewährleisten sowie die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands zu schützen. Ein voreiliger Verkauf der Bundesanteile könnte Unicredit zusätzlich stärken und den Druck auf eine vollständige Übernahme erhöhen.

Die Bundesregierung soll eine klare Stellungnahme abgeben, dass sie eine Übernahme der Commerzbank durch Unicredit nicht unterstützt. Dies ist aus Sicht der Gewerkschaft unerlässlich, um sowohl die Mitbestimmungsrechte der Beschäftigten als auch die nationale wirtschaftliche Souveränität zu wahren.

Fazit
Die Übernahme der Commerzbank durch die Unicredit hätte weitreichende Folgen für die Beschäftigten, die wirtschaftliche Struktur Deutschlands und die geopolitische Handlungsfähigkeit des Landes. Wir stellen uns entschieden gegen diesen Übernahmeversuch und fordert von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur Ablehnung eines solchen Deals, um Arbeitsplätze zu schützen und die wirtschaftliche Souveränität Deutschlands zu wahren.

 

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